Interview mit Sasic

"Eines Tages mit Duisburg aufsteigen"

Logo MSV Duisburg, MSV-Chef-Trainer Milan Sasic. Der MSV Duisburg, der am Sonntag um 13.30 Uhr seine Visitenkarte in Paderborn abgibt, galt vor Saisonbeginn als einer der heißesten Kandidaten für den (Wieder-)Aufstieg in die Bundesliga. Dann jedoch blieben die erhofften Ergebnisse aus. Trainer Peter Neururer appellierte mehrfach an die Moral und Einsatzbereitschaft seiner Elf, drohte mit Rücktritt. Doch alles half nicht. Als die Männer von der Wedau Ende Oktober im DFB-Pokal beim Liga-Konkurrenten FC Augsburg kläglich 0:5 scheiterten, war es um Neururer geschehen. Verein und Trainer trennten sich „einvernehmlich“. Milan Sasic (zuletzt 1. FC Kaiserslautern) wurde als neuer Cheftrainer der „Zebras“ verpflichtet. Wir sprachen mit dem 51-jährigen Kroaten vor dem Auftritt in Paderborn.

Hallo, Herr Sasic! Nach drei Spielen unter Ihrer Regie ist der MSV noch ungeschlagen, holte zuletzt beim 2:2 gegen den FC Augsburg einen 0:2-Rückstand auf. Ihr Fazit?
Wer nach einem 0:2 noch so zurückkommt, muss eigentlich mit einem Punkt zufrieden sein. Insgesamt jedoch war das Unentschieden für uns eigentlich zu wenig. Wir waren trotz des Ausfalls von acht verletzten Stammspielern die eindeutig bessere Mannschaft, haben wesentlich mehr investiert als der Gegner. Das haben sogar die Augsburger anerkannt. Das Spiel hat auf jeden Fall gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wenn die Mannschaft so weitermacht wie in den letzten Wochen.

Nach Ihrem Amtsantritt waren Sie mit Ihrer Mannschaft gleich einige Tage im Trainingslager. Wie ist es dort gelaufen?
Sehr gut. Wir hatten eine angenehme Atmosphäre, haben uns sehr viel unterhalten, über unsere Fußballphilosophie, über unsere momentanen Leistungen und über das, was wir in der Zukunft leisten wollen.

Welches Bild haben Sie sich inzwischen von Ihrer Mannschaft machen können?
Ich habe die Spieler kennen gelernt, ihre Stärken und Schwächen. Aber es waren zuletzt wichtige Spieler nicht dabei. Da kann ein Bild nicht komplett sein.

Ihre Mannschaft hat mit Sören Larsen und Sandro Wagner zwei ausgezeichnete Stürmer. Verletzungsbedingt haben sie nur gegen Bielefeld 90 Minuten zusammen gespielt. Wann können Sie die beiden wieder bringen? Passen sie überhaupt zusammen?
Wagner hat einen Kreuzbandriss. Da muss man vorsichtig sein, bevor man wieder so richtig durchstartet. Also kann ich keinen annähernd genauen Zeitpunkt nennen, wann er wieder kommt. Bei Larsen geht das sicher schneller. Ob die beiden zusammenpassen? Zwei so gute Stürmer passen immer zusammen.

Haben Sie wie viele Trainer einen so genannten „verlängerten Arm“ in Ihrer Mannschaft? Oder haben Sie bereits mehrere „Arme“ dort?
Ja, ich habe ganz viele Arme. Im Ernst: Jeder muss seine Verantwortung wahrnehmen auf seiner eigenen Position. Für sich, für die Gruppe.

Jetzt müssen Sie die Zukunft in den Blick nehmen. Am 15. Spieltag gastiert der MSV in Paderborn. Kennen Sie diese Mannschaft? Was halten Sie von ihr?
Ich habe Paderborn selbst schon gesehen. Das ist eine sehr gute Mannschaft, mal wie ein typischer Aufsteiger, mal nicht. Mit viel Euphorie, mit sehr guten Spielern. Eine Mannschaft, die sehr gut nach vorne spielt, aber auch hinten gut steht.

Was ist in dieser Saison mit dem MSV noch möglich?
Wenn man von mir nichts erwarten würde, das wäre das Allerschlimmste. Wir wollen bis Weihnachten noch möglichst viele Punkte sammeln. Und dann werden wir ab Beginn der Rückrunde sehen, was noch möglich ist.

Wie steht es um Ihre Verletzten, Larsen und Wagner einmal ausgenommen?
Ja, Larsen und Wagner fehlen. Aber auch Bundesliga-Spieler wie Bernd Korzynietz oder Mihai Tararache. Solche Spieler fehlen immer. Wir können nur hoffen, dass sie bald wieder einsatzfähig sind. Aber die anderen Spieler müssen zeigen, was in ihnen steckt.

In Kaiserslautern haben Sie aus einem Abstiegsanwärter einen Aufstiegskandidaten geformt, bevor Sie gehen mussten. Wann haben Sie den MSV so weit?
Ich kann nicht alles versprechen. Aber ich werde alles dafür tun, dass der MSV eines Tages wieder aufsteigt.