Türkei am Freitag

Der Kapitän in seinem letzten Trainingslager

Mit einer Einheit Frühsport starteten die SCP-Profis um 7.30 Uhr in den sechsten Tag des Trainingslagers. Am Strand wurden erste Stabilisationsübungen absolviert, bevor es zum gemeinsamen Frühstück ging. Im Laufe des Tages standen zwei weitere Trainingseinheiten auf dem Platz sowie die Vorbereitung für das zweite Testspiel am morgigen Samstag gegen Rubin Kasan (11.00 Uhr) auf dem Programm.

Mitten drin im Geschehen ist Kapitän Markus Krösche. Nach seiner Knieverletzung ist er zwar noch nicht wieder bei 100 Prozent angelangt aber auf dem besten Weg, sich wieder an die Mannschaft heran zu kämpfen. Krösche gehört zum SCP wie die blau-schwarzen Farben des Vereins. Seit 2001 trägt er das Trikot des Sport-Clubs, doch im Sommer dieses Jahres wird er es endgültig in den Schrank legen. In seiner Zeit beim SCP hat er viele Höhen und Tiefen miterlebt, auf die er gerne zurückblickt.

So war die Saison 2011/2012 eine ganz besondere Serie für ihn. Damals spielte er mit seinem Team bis zum 34. Spieltag in der Partie gegen den FC St. Pauli um den dritten Tabellenplatz. Zu seinen schönsten Momenten zählt ganz klar auch der Wiederaufstieg in der Spielzeit 2008/2009. Neben der besonderen Situation durch die zwei Relegationsspiele sieht der Kapitän die Rückkehr in die 2. Bundesliga auch als wichtigen Meilenstein in der Geschichte des SCP.

Die Entwicklung des Vereins, die er in den letzten 13 Jahren miterleben konnte, ist aus seiner Sicht beeindruckend. "Als ich angefangen habe in Paderborn, gab es nicht mal einen Wimpel, geschweige denn andere Fanartikel. Heutzutage laufen in der Stadt viele Kinder im SCP-Trikot herum", so Krösche. Dieses kleine Beispiel zeigt die enorme sportliche und infrastrukturelle Entwicklung des Sport-Clubs. Er wertet es als eine tolle Erfahrung, dass er diese Entwicklung mitprägen durfte. Schließlich ist es heute eher selten, dass ein Fußballspieler über einen so langen Zeitraum im selben Verein bleibt.

So deutlich wahrgenommen hat er die Fortschritte des Vereins sicherlich auch durch das BWL-Studium, das er neben seiner Profikarriere absolvierte. "Natürlich war die Freizeit während des Studiums eher begrenzt. Aber da mich wirtschaftliche Themengebiete schon immer interessiert haben, habe ich das Lernen weniger als Belastung, sondern eher als Möglichkeit wahrgenommen, neben der körperlichen Belastung auch geistig gefordert zu werden", betont Krösche.

Wie es nach seinem letzten Spiel für den SCP weiter gehen wird, weiß Krösche momentan noch nicht. Gerne würde er beruflich im Fußballumfeld bleiben. Geplant hat er außerdem Trainerscheine zu machen, um seinen Horizont zu erweitern und zu schauen, ob auch die Trainertätigkeit etwas für ihn sein könnte.

Klar ist, dass nicht nur Krösche den SCP mitgeprägt hat, sondern dass der Club auch lange Zeit Teil seines Lebens war. Und somit werden die blau-schwarzen Farben immer einen Platz in seinem Herzen haben, auch wenn sich die Wege im Sommer trennen sollten.